To-Do-Listen sind praktisch, strukturiert, verschaffen schnell einen guten Überblick – und sind meistens elendig lang! Wie du trotz vieler Aufgaben den Überblick behältst, dabei noch effizienter die Dinge erledigst und motiviert bleibst, zeigt dir dieser Beitrag.
To-Do? Let´s go!
Heute möchte ich dir eine ganz praktische Motivationshilfe vorstellen. Gerade zu Zeiten des Lockdowns fällt es mir sehr schwer, motiviert zu bleiben und meine Projekte voranzutreiben. To-Do-Listen führe ich schon lange und sie sind Teil meines Lebens geworden, allerdings hat mich immer deprimiert, wie lange es dauert, die Punkte abzuarbeiten. Und ehe du es dir versiehst, stehen unten wieder neue Punkte und man ist irgendwie nie fertig.
Von der Frustration zur Motivation
Anders verhält es sich mit dieser To-Do-Liste! Zunächst gilt sie immer nur für den bereits laufenden oder höchstens morgen anbrechenden Tag (wenn ich sie abends schon vorschreibe).[1] Auch wird sie bewusst kurz gehalten: es dürfen nämlich nur genau vier zu erledigende Aufgaben draufgeschrieben werden. Zum einen sind vier Aufgaben an einem Tag zu erledigen relativ realistisch, zum anderen sind es nur so wenig Punkte, sodass ich genau auswählen muss, worauf ich mich an diesem Tag konzentrieren will. Ich lege also meinen Fokus für den Tag fest, stelle mich ein und habe eine klarere Orientierung, wo heute meine Priorität liegt. So kann ich mich weniger in vielen kleinen Projekten verzetteln, sondern bin fokussiert und zielgerichtet. Alles ist überschaubar, was viel mehr motiviert, als den Wald vor lauter Bäumen bzw. Aufgaben nicht mehr zu sehen.
Fleißige Bienchen werden belohnt
Da es vermutlich nicht unbedingt nur bei den vier Dingen am Tag bleibt, ergänze ich die Liste zwischendurch oder am Abend durch weitere Punkte. Wichtig ist hierbei, dass alle Dinge bereits erledigt sein müssen, wenn sie Platz auf der Liste finden!!! Am besten schreibst du die Punkte in der Vergangenheitsform auf, um sie klarer von den anderen Punkten zu unterscheiden.
Also nicht: Email an Anna schreiben, sondern Email an Anna geschrieben.
Am Ende des Tages ist deine Liste also im besten Fall viel länger als zu dessen Anfang. Das macht nicht nur stolz und motiviert für den nächsten Tag. Es führt uns auch vor Augen, wie viel wir schon ganz nebenbei erledigen, mitbedenken, planen und organisieren. Ähnlich wie die Fleißbienchen früher im Schulheft, belohnt uns die wachsende To-Do-Liste und zeigt, was wir noch alles erledigt haben.
Die Visualisierung deines Erfolgs
Hast du die zusätzlich erledigten Dinge am Abend der Liste hinzugefügt, schneidest du die einzelnen Punkte auseinander, sodass viele kleine Schnipsel entstehen. Diese faltest du nun zusammen und steckst sie in ein schönes Gefäß. Am besten ist es durchsichtig, damit du deinen Tages-, Wochen-, Monatserfolg auch sehen kannst.
Warum motiviert mich das?
Zum einen ist die Liste der Dinge, die du erledigen willst/musst von Anfang an überschaubar und damit schlicht und ergreifend machbarer, als wenn 20 Punkte draufstehen würden.
Dazu kommt, dass alle Dinge, die du darüber hinaus Produktives und Sinnvolles am Tag machst, deine Liste wachsen lassen und somit einen Zugewinn darstellen. Ich freue mich immer darüber, zu wissen, dass das was ich gerade mache, nachher der Liste hinzugefügt wird und mir einen weiteren Schnipsel am Abend beschert.
Das Große im Kleinen erkennen
Außerdem werde ich mir auch der kleinen Dinge des Alltags bewusster. Ich schreibe abends möglichst auch Kleinigkeiten auf die Liste wie Spülmaschine ausgeräumt, Wäsche abgehängt oder mit dem Hund gegangen. All das sind Dinge, die wir meist so nebenbei machen und denen wir kaum Beachtung schenken. Dennoch tragen sie ja maßgeblich dazu bei, dass mein Alltag und mein Leben routiniert ablaufen kann und sind damit genauso essentiell wichtig für mein Gesamtwohlbefinden, wie eine Deadline einzuhalten oder in meinen Projekten oder Job voranzukommen. In den kleinen Dingen des Lebens das Große Ganze zu sehen, wird einem oft empfohlen. Hier kannst du dies tagtäglich und ganz nebenbei üben. Bedanke dich bei dir selbst, dass du so gut dafür Sorge trägst, dass dein Zukunfts-Ich sich nicht auch noch um das dreckige Geschirr kümmern muss.[2]
Zudem ist diese Liste am Ende des Tages – wenn alles gut läuft – wirklich fertig und vor allem: weg!
Glückshormone fürs Gehirn
Und zu guter Letzt funktioniert diese Methode, weil es ein Belohnungsprinzip für dein Gehirn darstellt. Genauso wie Glückshormone ausgeschüttet werden, wenn wir beim Einkaufen Punkte oder auf sozialen Netzwerken Likes und Follower sammeln, passiert das Gleiche, wenn wir merken, dass sich unser Belohnungsgefäß am Ende des Tages schneller füllt. Je mehr ich gemacht habe, desto mehr Schnipsel habe ich am Abend und desto schneller füllt sich mein Glas. Wenn dieses auch noch an einem präsenten Platz in meiner Wohnung steht, erinnert es mich auch zwischendurch immer daran, was ich schon alles geleistet habe in letzter Zeit. Ein gutes Gefühl!
Und wenn ich mal etwas nicht schaffe?
Manchmal sind Tage noch so gut geplant, das Leben denkt es sich anders. Der Tag ist rum und ich habe nicht geschafft, was ich wollte. Für alle Dinge, die du gerne gemacht hättest, die aber nicht dein Fokus für den Tag waren – und somit nicht auf der Liste standen – was solls?! Die ändern ja auch nichts an der bestehenden Liste. Wenn sie dir wichtig sind, schreibe sie einfach auf die Liste für den nächsten Tag.
Für die Dinge, die aber auf der Liste standen? Naja, Schwamm drüber. Das Leben geschieht, während wir Pläne machen. Mach es halt am nächsten Tag. Heb dafür den Schnipsel einfach für den nächsten Tag auf und leg ihn dir zu Erinnerung zu deiner neuen Liste. Oder schreib ihn nochmal neu auf die nächste Liste. Hauptsache du verlierst es nicht aus den Augen.
Die Mischung machts
Diese Methode lässt sich auch super mit ganz normalen To-Do-Listen kombinieren. Falls wir so viel zu tun haben, dass wir es aufschreiben müssen, um es nicht aus dem Blick zu verlieren, können wir eine ganz „normale“ To-Do-Liste führen und uns jeden Tag auf einem extra Zettel vier Punkte daraus rausschreiben. So hast du alles im Blick und trotzdem dein kleines Belohnungssystem für jeden Tag.
Ich hoffe dieser kleine Impuls inspiriert und motiviert dich in Zukunft. Aufgaben müssen nicht immer schnöde und langweilig sein. Werde kreativ und finde dein ganz eigenes System, damit Dinge erledigen für dich zum Genuss werden.
Viel Spaß damit und gute Inspirationen dir!
[1] Aufgrund der Fülle an Papier, überlege dir doch, ob du irgendwo noch altes Kopier- oder Schmierpapier hast, welches du verwenden kannst. Das schont die Umwelt und erleichtert dich mit der Zeit von Dreckecken 😉.
[2] An dieser Stelle noch ein kleiner Vorschlag für den Abend: Mache aus dem Aufschreiben und Schneiden ein richtiges Ritual. Bedanke dich bei dir selbst, dass du all diese tollen Dinge heute für dich getan hast, um dein Leben selbstbestimmt zu gestalten. Halte dafür bei jedem Zettel einen Moment inne und sage „Danke!“ bevor du ihn in dein Gefäß legst.